Dolby Atmos Heimkino mit Akustischen Spiegeln

Frieder S, in München: Auch mehrkanalig wirken die Spiegel wahre Wunder...

Auch wenn ich mit meiner Anlage nach vielen Jahren des Experimentierens eigentlich angekommen bin, schau ich doch gerne mal -meist eher skeptisch- über den Tellerrand, wenn mir Produkte begegnen, die eine wie auch immer geartete Steigerung des musikalischen Geschehens versprechen. Und das tun sie ja letztlich alle.
Die Kunst liegt darin, hier die Spreu vom Weizen zu trennen, denn oft resultiert die Klang-Veränderung bestenfalls in einem „Ja, jetzt klingt’s anders. Aber nicht besser.“
Das Positive: Es sind auch sehr erfreuliche Entwicklungen darunter.
Das können besonders gelungene Modifikationen bestehender Anlagen-Komponenten sein, womit ich in den letzten Jahren wirklich großartige Erfahrungen gemacht habe, oder auch Kabel, Racks und alle übrigen Elemente in der Wiedergabe-Kette, bis hin zur Peripherie, genannt seien hier die Stromzuführung oder auch das Netzwerk samt Switch.
Aber manchmal geht es auch um weniger „naheliegendes“ Zubehör, insbesondere, wenn es sich um komplett neue Ansätze der Klang-Beeinflussung handelt.
So wie in diesem Fall hier.
Es geht um die Akustik-„Spiegel“ der Firma Arakas.
Aufmerksam wurde ich auf dieses Produkt durch einen Erfahrungsbericht auf der Seite von Herrn Saul („AudioSaul“), bei dem ich kürzlich einen PrimeMini-Server zur Roon-Wiedergabe erstanden hatte.
Und dieser Erfahrungsbericht hatte mich neugierig gemacht.
So neugierig, dass ich kurzerhand mit Herrn Grunewald, dem Erfinder dieser Spiegel, einen Termin vereinbarte und ihn einige Zeit später – natürlich samt seiner Erfindung - bei mir im Haus zu einer Probe-Installation begrüßen durfte.
Und es ging dann auch schnell in Medias Res: Aus zwei grauen Transport-Boxen wurden neben viel Schaumstoff zur Transportsicherung euch diverse eckige (und auch zwei runde) Module hervorgezaubert, die an geeigneter Stelle im Raum aufgestellt werden sollten.
Da ich eine ausgewachsene Mehrkanal-Anlage mein Eigen nenne, war es auch für Herrn Grunewald eine Premiere, da er seine Kunst sonst vornehmlich im Stereo-Bereich präsentiert.
Doch so viel sei verraten: Auch mehrkanalig wirken die Spiegel wahre Wunder, die richtige Dosierung vorausgesetzt!
Die vermeintlich einfachste Aufgabe war, die beiden runden Elemente zu installieren. Denn diese haben einen festen Platz auf den beiden Hauptlautsprechern. Allerdings können sie auf diverse Winkel eingestellt werden, die jeweils anders mit dem Schall interagieren, so dass hier das größte Spiel- und Ausprobier-Potential steckt. Man kann sie nach außen anwinkeln und nach innen, wobei hier wenige Grad schon große Unterschiede bewirken, man muss also dringend mit Bedacht vorgehen. Der Auflagewinkel auf der Box kann ebenfalls in drei Höhen-Positionen variiert werden, so dass man hier bei Bedarf viel Zeit in die Feinjustage investieren kann.
In der Tat tut sich schon mit den beiden runden Spiegeln was, aber da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht so genau wusste, auf was ich mich klanglich eingelassen hatte, wusste ich auch nicht, wohin ich hören musste. Es klang also erstmal nur anders. Und, ja, etwas skeptisch war ich schon, auch wenn ich schon ein paar Erfahrungsberichte gelesen hatte, aber die sind ja in den seltensten Fällen für bare Münze zu nehmen.
Mit jedem penibel laser-vermessenen Baustein, der dazu kam, wurde mir allerdings klarer, wohin die Klang-Reise gehen würde, denn es war wie ein fein austariertes Akustik-Netz, das Herr Grunewald in meinem Hörraum Panel für Panel aufspannte. Und mit jedem Modul wurde die Transparenz des musikalischen Geschehens größer und gleichzeitig die Energie im Raum dichter.
Es war wirklich erstaunlich.

Aber, das sei noch erwähnt, es gibt ab einem gewissen Punkt auch ein „zuviel des Guten“, eine Sättigung tritt ein. Wenn die Winkel oder gar der Aufstellungsort nicht stimmten, oder auch zu viele Module im Raum waren, wurde dieser „energetisierende“ Eindruck sofort zunichte gemacht, es kam Schärfe ins Klangbild und teilweise war auch der Bass plötzlich müde und lustlos.
Wirklich faszinierend, mit wie wenig Membran-Fläche diese kleinen Schall-Diffusoren in der Lage sind, über das Wohl oder Wehe der Klang-Performance zu entscheiden.
Als alle Module an ihren Plätzen waren (insgesamt neun Stück, zwei weitere mussten wegen Überdosierung wieder zurück in ihre graue Transport-Box), wurde einiges an Musik aus der Reihe der üblichen Verdächtigen an die Schallwandler geschickt. Und es war wirklich verblüffend, was für Details plötzlich ohne Anstrengung und ohne Einschaltung jeglicher Gold-Ohren zu vernehmen war. Das Piano wurde plötzlich zum ausgewachsenen Flügel, „Keith don’t go“ wurde zum Privatkonzert und die Chorsänger waren anstrengungslos alle einzeln rauszuhören.

Ja, und als Herr Grunewald seinen Musterkoffer wieder einpackte, war das alles plötzlich nicht mehr da. Der Anlage, mit der ich vor dem Besuch des Meisters sehr gerne gehört hatte, fehlte plötzlich was ganz Entscheidendes. Diesen Rückschritt hatte ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet. Aber da der Aufbau sich über mehrere Stunden hingezogen hatte und die Ohren sich langsam an den klanglichen Zugewinn gewöhnen konnten, kam mir das Ganze nicht so massiv vor. Beim Rückbau, der nur wenige Augenblicke dauerte, merkte ich, dass ich mich da ganz eindeutig getäuscht hatte.

Ich muss glaube ich nicht erwähnen, dass ich inzwischen stolzer Besitzer meines eigenes Neuner-Sets dieser Module bin (in edlem Schwarz, einer Sonder-Edition), die jetzt auch ihren Platz nicht mehr räumen werden.
Eine kleine Nebenwirkung sei noch erwähnt: Man hört mit den Spiegeln gerne etwas lauter als ohne, da einem das musikalische Geschehen plötzlich viel selbstverständlicher vorkommt und Lautstärke nicht mehr anstrengt, sondern das Geschehen nur noch „energiereicher“ macht. Meine Frau, unsere felinen Mitbewohner und die Nachbarn der näheren Umgebung mögen es mir bitte nachsehen.
Übrigens: Auch nach der Installation lohnt es sich, mit der Position der Module noch etwas zu experimentieren. Ich habe zwei der quadratischen Panels um knapp 1-1,5cm nach hinten versetzt, die Laser-Ausmessung nochmal nachjustiert und prompt wurde das Klangbild nochmals etwas stimmiger, mit einer Transparenz und unangestrengten Durchhörbarkeit, die schlicht und ergreifend Spaß macht, so dass ich mich freue, meine Musik- und Konzertsammlung jetzt nochmal völlig neu entdecken zu können.
Chapeau, Herr Grunewald!
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was sich der Herr der Spiegel, André Grunewald, als nächstes ausdenken wird. Und es soll sogar schon erste Prototypen geben…

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